Mittwoch, 17. Oktober 2012

Das Schweigen der Lämmer



Fast jeder von uns denkt an große braune Augen umrahmt von flauschigem Fell, wenn er das Wort `Lamm´ hört. Doch wie viele tun dies auch wenn sie in die Tiefkühltruhe blicken und eingeschweißten Lammrücken sehen? Für viele Menschen tritt das Tier auf ihrem Tisch in den Hintergrund, sie sehen nur das Fleisch auf ihrem Teller, schauen aber nicht über den Rand hinaus. 
Versteht mich nicht falsch, ich bin keineswegs Vegetarier. Fleisch gehört für mich zu den täglichen Konsumgütern, doch sollten wir beginnen uns über das was auf unserem Teller liegt Gedanken zu machen.

Welches Großstadtkind weiß schon was es isst?
Fischstäbchen sind eine besondere Fischart aus dem Mittelmeer, welche nur ein bärtiger Captain fangen kann.
Für Nuggets sterben keine Hühner, die werden natürlich künstlich hergestellt.

Der heutige Mensch hat das Tier nicht mehr vor Augen, warum auch? Er selbst hat mit dem Sammeln auch das Jagen aufgegeben. Der Bauer wird sich schon darum kümmern das alles mit rechten Dingen zugeht, besonders im Zeitalter der Massentierhaltung
Tiere werden für einen bestimmten Zweck gezüchtet und gemästet, dabei ist die Haltung und der Transport oft unzumutbar, nur um ein Stück Fleisch billig auf den Markt zu bringen.  
Dies wird wiederum von vielen Menschen begrüßt. Ich erinnere mich an eine Diskussion über die Preiserhöhung eines Cheeseburgers, welche ich vor kurzem las. Mehrere hundert Menschen regten sich über 20 Cent auf. Ich dachte daran wie die Kuh wohl gelebt hat, wenn ihr Fleisch auf einem 1 € Burger liegt. Bestimmt auf keiner Weide.

Sollten wir uns daher nicht mehr Gedanken über unser Essen machen? Darüber das Schweine mit Antibiotika gefüttert werden, damit keine Krankheiten ausbrechen? Mit jedem so behandelten Stück Fleisch das wir zu uns nehmen, nehmen wir auch Medikamente ein, was bei der nächsten schlimmen Krankheit dazu führen kann das unser Antibiotikum nicht anschlägt, da der Körper durch die stetige Einnahme durch das Fleisch Immunität gewonnen hat. Also, vielleicht sollten wir darüber nachdenken, ob sich das Sparen an dieser Stelle lohnt, denn wer möchte schon ein Schwein essen, dass Lebtags mit 10 Artgenossen in einem Gatter stand und das Ohr seines Nachbarn verspeiste.

Aber das ist ja ein recht altes Thema, die Bilder in den Nachrichten haben bei der Generation der Horrorfilmschauer wenig Wirkung.
Und so liegt die Kuh am Ende gekühlt in unseren Supermärkten, gleich neben der Auslage des eingeschweißten Lammes und starrt uns mit trüben Augen an. Schweigend.

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